Zürcher Südkurve

MERCI BERNARD

Wir Fans können nur schwer ein fundiertes Urteil über unsere sportliche Verfassung fällen. Zu weit sind wir vom Tagesgeschäft entfernt, zu wenig Einblick haben wir in die Mechanismen von Verein und Mannschaft. Was wir aber können und als Teil des Vereins auch sollten, ist unseren Wünschen und Gefühlen Ausdruck verleihen.

Gewiss, in einer Kurve stehen 3000 Leute und ein jeder hat auch zur jetzigen sportlichen Situation und der Trainerentlassung seine eigenen Ansichten und Gedanken. Dennoch ist es nicht gewagt zu behaupten, dass der Abgang von Bernard Challandes einer Mehrheit der Kurvengänger in irgendeiner Art und Weise weh tut. Auch dürfte ein Grossteil der Südkurve ein gewisses Gefühl der Dankbarkeit gegenüber diesem Trainer empfinden und deshalb hinter folgenden Zeilen stehen können:

Monsieur Challandes, wir wollen Ihnen herzlich danken! Für Ihren Anteil an den für uns für immer unvergesslichen Momenten in Prag, Graz, Bellinzona, Maribor, Mailand und wo auch immer. Vor allem aber für Ihren 100%igen Einsatz für unseren FCZ und für Ihr blau weisses Herz. Wären alle Spieler stets mit der Leidenschaft aufs Feld gegangen, die Sie tagtäglich vorlebten, stünden wir heute auf einem ganz anderen Tabellenplatz! Wir wünschen Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute.

Merci Bernard!


Die Floskel vom „fehlenden Kampfgeist“ der Spieler ist jeweils schnell zur Hand wenn die Erfolge ausbleiben. Sie wird oft auch von den Fans von sich gegeben, die eigentlich eine gewisse kritische Distanz zum Fussball-Alltag, der häufig einem von den Medien befeuerten Zirkus gleicht, haben sollten. In dieser Rückrunde war es lange Zeit so, dass uns das Pech an den Füssen klebte und man den Spielern nur selten fehlenden Willen vorwerfen konnte. In den letzten beiden Spielen, v.a. in der zweiten Halbzeit gegen Aarau, war es jedoch offensichtlich, dass bei einigen Akteuren ein gewisser Schlendrian einkehrte. Dies ist inakzeptabel und wir nehmen hiermit die Spieler in die Pflicht, sich ab sofort wieder an jedem Wochenende für den FCZ zu zerreissen! So sehr ein Trainer einen Einfluss auf die Mannschaft hat und auch Teil ihres Misserfolges ist, so sehr gilt das auch für jeden einzelnen Spieler.
Zum Schluss: Wir wünschen uns für die Nachfolge von Bernard Challandes einen Trainer mit einem ebensolchen FCZ Herz und einer ähnlichen Spielphilosophie (offensiv, auf die Jugend setzend). Berechnender Resultatfussball à la Christian Gross, der den Erfolg zur einzigen Grösse unseres Vereins erhebt, passt nicht in den Letzigrund!

ZüRCHER SüDKURVE – GMEINSAM UNUFHALTSAM!


21.04.2010